DIY – Ginkgo Wandschmuck – Mandala

Ginkgo Biloba

Dieses Baumes Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.

Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Dass man sie als eines kennt?

Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn.
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dass ich eins und doppelt bin?

Johann Wolfgang von Goethe 1815
(1749 – 1832)

Dieses klingende Gedicht hat Johann Wolfgang von Goethe
für seine doch recht späte Liebe Marianne von Willemer geschrieben.

Ein Blatt mit Geschichte & Symbolik

Goethe schrieb es im September 1815, während einer Kur in Wiesbaden.
Er besuchte dort des öfteren seine Freunde, das Ehepaar Willemer (Johann & Marianne), in Frankfurt.
Schließlich überreichte Goethe bei einem dieser Besuche, Marianne ein Ginkgoblatt und den ersten Teil des Gedichtes.

Es dauerte nicht lange und zwischen den beiden begann ein reger Austausch von Briefen und Gedichten.
Marianne brachte Goethe wundervolle Inspiration.
Folglich entwickelten sich beidseitig tiefe Gefühle, welche schlussendlich dazu führten,
dass Goethe flüchtete bevor es zu einem Verhältnis der beiden kommen konnte.

In Goethes Gedichten bleibt diese Liebe jedoch vereint…

Im zweigeteilten Blatt des Ginkgo Baumes sah Goethe die weiblichen und männlichen Kräfte der Natur miteinander verschmelzen aber auch die Einheit die aus der Zweiheit entsteht.

Goethe war ein begeisteter Naturforscher und beschäftigte sich neben der Dichtkunst auch mit der Botanik.
Es war vor allem unter Adeligen ein sehr beliebtes Hobby, unterschiedlichste Pflanzen aus fernen Ländern zu importieren, um diese bei uns zu erforschen und zu züchten.

Gerne nennt man den Ginkgo Baum hierzulande auch den Goethebaum!

Besonders gerne wird dieser Baum, mit seinen so bedeutenden und hübschen Blättern, zu Hochzeiten verschenkt.

Als Sinnbild dafür – dass ZWEI zu EINEM werden.

Unser ganz persönlicher Familienbaum

Nicht umsonst ist dieser Baum meine absolute Lieblingspflanze.
Auch das Logo damals vom Floralstudio zierte ein Ginkgoblatt!
Darüber liest du auch in unserer – Über uns – Kategorie.

Außerdem hab ich schon ein paar besondere Schmuckstücke in Form eines Ginkgoblattes bekommen, auf die ich echt stolz bin. Jeder der mich gut kennt, weiß dass er mir mit Ginkgoblättern in allen Varianten eine besondere Freude bereiten kann.

Zum ersten Jahrestag, hab ich damals meinem Mann einen kleinen Baby Ginkgo Baum geschenkt.
Faszinierender Weise ist im Frühjahr darauf ein weiterer Trieb/Baum aus der Erde gewachsen.
So stehen nun zwei Ginkgo Bäume eng aneinander geschmiegt in einem Topf.

Kurz darauf kam unsere Tochter zur Welt…

Nicht zu vergessen, dass mein Brautstrauß auch eine Glamelie aus Ginkgoblättern war. (siehe nächstes Bild)
Danke Helmut, auch hier nochmals für dieses wunderbare floristische Kunstwerk
und die gelungenen Überraschung damals.

Für mich ist das größere Ginkgo Bäumchen das Sinnbild für meinen Mann und mich –
und das kleinere Bäumchen verkörpert unsere beiden Kinder.

Ein wirklich einzigartiger Baum

Ursprünglich kommt der Ginkgo Baum aus China.
Heutzutage ist dieser besondere Baum schon weltweit zu finden.

Er gehört zu der Familie der Ginkgophyta und war schon vor mehr als 270 Millionen von Jahren auf unserem Planeten. So gilt er als einer der ältesten noch bestehenden Baumarten der Welt. Er existierte schon zu Zeiten vor den Dinosauriern.

Ginkgobäume waren auch die einzigen Pflanzen die 1945 die Atombombe von Hiroshima überlebt haben.

Seitdem ist er der Ginkgo auch das Wahrzeichen von Tokio.
In Tibet wird er als als Baum des Lebens bezeichnet.

Im Herzen Chinas wächst bei einem buddhistischen Tempel, ein angeblich 1500 Jahre alter Ginkgobaum.
Doch ist dieser noch nicht der Älteste, denn in der Nähe des Di-Lin-Tempels bei Shandong
soll ein Ginkgo Baum mit einem Alter von über 3000 Jahren stehen.

In Japan wird der Baum auch „Baum des Großvaters und des Enkels“ oder Eierbaum genannt.
Das kommt daher, dass ein weiblicher Baum mindesten 20 Jahre, wenn mich mehr, dafür braucht um Früchte (Samen) zu tragen.

Warum Eierbaum? –

Dazu eine kleine Geschichte.

Vor zwei Jahren waren wir am Wiener Rathausplatz eislaufen.
Der Eislaufplatz wird jedes Jahr auf einem großen Teil des Rathausparks aufgebaut.
Vor allem die netten geeisten Wege zwischen den Bäumen machen Freude.

Wie wir vier da also eifrig unterwegs waren, dachte ich mir so zwischendurch immer wieder.

„Da hat doch wirklich jemand wie es aussieht, besser gesagt – wie man riechen kann, anscheinend zwischen den Bäumen erbrochen…“

Es hat ein wenig gebraucht, bis ich bemerkt habe, das es die Früchte eines alten Ginkgo Baumes waren,
die diesen schrecklichen Geruch von sich gegeben haben.

So bleibt es für mich oder besser uns zu hoffen, dass unsere Ginkgo Bäume keine Weibchen sind.

Leider gibt es bis dato keinen eindeutigen Hinweis darauf,
wie man bei jungen Bäumen das Geschlecht feststellen kann.

Da scheiden sich noch die Geister.
Ich habe schon von mehreren Varianten gelesen.
Manche meinen, dass weibliche Bäume im Herbst früher gelb werden.
Andere sagen, dass die vom schmäleren Wuchs her die Weibchen sind.

Wirklich erkennen kann man dies aber vermutlich erst, wenn der Baum Früchte trägt.
Schade, eigentlich – denn ehrlich gesagt – würde ich so einen Stinkebaum im Garten haben, dann müsste dieser (trotz hohen Alters) vermutlich wieder auswandern.

Oder man dürfte den Garten so lange nicht mehr betreten. (außer mit Nasenklammer)

Der Lotuseffekt beim Ginkgobaum

Noch eine Besonderheit gibt es beim Ginkgobaum zu erwähnen.
Du hast bestimmt schon vom Lotuseffekt gehört.
Besonders in der Werbung mancher Produkte wird dieser erwähnt.

Beispielsweise wenn das Wasser wunderbar abperlt (an Autos oder Hausfassaden,…)

Dieses Phänomen entsteht durch die speziellen Nanostrukturen auf den jeweiligen Oberflächen.
Mehr davon auch hier in diesem Wikipedia Artikel.

Ursprünglich wurde eben dieser Effekt bei Lotusblättern endeckt.

Es gibt jedoch einige weitere Pflanzen die diese beeindruckende Funktion zeigen. – Wie eben auch den Ginkgo.
Außerdem auch bei:

  • Kapuzinerkresse (Tropaeolum)
  • Schilfrohr (Phragmites)
  • Funkienblätter (Hosta)
  • Akelei (Aquilegia)
  • Tulpen (Tulipa)
  • Kohl (Brassica)
  • Wicken (Vicia & Lathyrus)
  • Bananenpalmen (Musa),…

Vor einigen Tagen hat mich wieder die kreative Lust gepackt.

Zuerst hab ich unsere Ginkgobäume, so gut als möglich entblättert und machte mich auch schon an´s Werk.

Wundervoller Weise haben unsere (mittlerweile sind es 4 unterschiedlich große) Ginkgobäume auch unterschiedlich gefärbtes Laub. Einer, der größte, ist goldgelb und alle anderen zeigen sich noch leuchtend grün.

Die Idee des Mandalas kam irgendwie ganz spontan.

Was benötigst du dafür:

  • Ginkgoblätter
  • einen festen Karton
  • Kaltleim
  • eventuell Blattgold oder einen Goldspray

Die nostalgische Schere aus Metall findest du bei uns im Onlineshop – Hier gehts entlang

Gleich zu Beginn hab ich mit unseren Kindern die Blätter sortiert.
Und zwar nach Größe und nach Farbe. Unsere beiden waren mit vollem Eifer dabei.

Du darfst nicht unterschätzen welch große Menge Blätter man dafür benötigt.
Also ich habe sie nun leider nicht gezählt, aber es sind ganz bestimmt einige hundert gewesen.

Mandalas

Ursprünglich stammen Mandalas aus dem asiatischen Raum und sind religiöse Meditationsbilder vor allem der buddhistischen Religion aber auch des Hinduismus.
Meist werden diese rund oder quadratisch dargestellt und sind auf einen Mittelpunkt orientiert.

Das Wort – Mandala – bedeutet – Kreis – und ist Sanskrit. (alt indisch)

Eines meiner Lieblings Geschirrserien unseres Sortiments ist zum Bespiel die hübsche Flower Geschirrserie von Riverdale. Das Mandala Design macht diese Keramik zum ganz speziellen Blickfang auf deinem gedeckten Tisch.
Dieses wird auch hier in diesem Beitrag wunderbar in Szene gesetzt. – HIER

Aber nun wieder weiter zum Ginkgo Mandala

Beginne außen mit dem Anlegen und Kleben.
Ich habe immer nur auf der Hälfte des Blattes den Kleber verteilt.
Beim Trocknen wölben sich die Blätter ein wenig vom Karton ab,
das sieht optisch hübscher aus, als wenn sie so flach auf dem Karton kleben.

Die Blätter werden wie Dachziegel überlappend angeordnet. 
Zur Mitte hin hab ich dann die grünen Blätter verwendet.
Immerhin verändern die Blätter beim Trocknen kaum die Farbe.
Der Farbenwechsel sieht dabei echt hübsch aus und wertet das ganze noch richtig auf.

DIY mit entspannender Wirkung

Ich muss zugeben, dieses Blatt Mandala hat bei mir wirklich entspannende Wirkung gezeigt.
Zwei Nachmittage bin ich daran gesessen… und es war echt beruhigend.
Eine wahrlich angenehme und meditative Arbeit.

Ein besonders hübsches Ginkgo Blatt hab ich zum Schluss blattvergoldet und in die Mitte gesetzt.
Sozusagen –

Der goldene Tupfen auf dem I

Nun ziert dieses florale Mandala unsere Wohnzimmer Wand und ja, mir gefällt es selbst total gut.

Jeder Besuch wird von unseren Kids sofort zu dem so besonderen Bild geführt.
Freut mich, wenn die Zwei für kreative Dinge so begeistert werden können.

Und, wie sieht es bei dir aus? Bist du auch schon am Ginkgoblätter sammeln?

Herzensdrücker, Martina

24 Kommentare
  1. Jasmin sagte:

    Hallo Martina,
    wow ich wusste ja gar nicht dass Ginkgoblätter so eine „alte“ Bedeutung haben. Sehr interessant.
    Bisher habe ich mich damit nicht befasst, aber vielleicht sollte ich auch mal raus und Blätter sammeln. Dein Endergebnis sieht auf jedenfall echt super aus. Das goldene Blatt ist wirklich eine tolle Idee und macht das ganze zu einem Hingucker.
    Liebe Grüße
    Jasmin

    Antworten
    • Martina sagte:

      Hi Jasmin, ja der Ginkgo ist schon richtiger Uropa. 😉
      Danke, dass dir mein Mandala gefällt. Freu mich.
      Lieben Gruß, Martina

      Antworten
  2. Tabea sagte:

    Wow! So viele interessante Informationen rund um den Ginko! Super Beitrag! Besonders schön finde ich die Einleitung mit Goethe und spannend, dass es Männlein und Weiblein gibt.
    Dien Mandala ist übrigens wunderschön geworden. Das war sicher eine Fusselarbeit, die sich aber auf jeden Fall gelohnt hat!

    Viele liebe Grüße,

    Tabea
    von tabsstyle.com

    Antworten
    • Martina sagte:

      Liebe Tabea,
      freut mich total, dass dir mein Beitrag gefällt. Ja, der Ginkgo Baum ist schon fast ein Wunderbaum.
      Ich mag ihn total. Schön,dass dir das Mandala auch so gut gefällt. Die Fusselarbeit war echt entspannend 😉
      Lieben Gruß, Martina

      Antworten
  3. Anika sagte:

    Ich mag diese Art von Artikel wirklich sehr. Mir gefällt, dass du nicht nur das DIY beschreibst, sondern noch ganz viele spannende Informationen lieferst. Das ist wirklich eine erfrischende Abwechslung.
    Und das Mandala am Ende gefällt mir auch sehr gut. Irgendwie sieht es fast „flauschig“ aus. Eine sehr schöne Idee 🙂

    Antworten
    • Martina sagte:

      Liebe Anika, danke dir für dein tolles Feedback. Freut mich sehr.
      Ja, ich finde es wichtig, das man über das Material mit dem man arbeitet auch ein wenig besser bescheid weiß.
      Schön, dass meine Art zu schreiben gefällt.
      Lieben Gruß, Martina

      Antworten
  4. Avaganza sagte:

    Ein super interessanter und informativer Beitrag von dir! Einige Dinge über Ginko wusste ich noch gar nicht … mich haben diese Blätter schon immer sehr fasziniert. Und nachdem meine Kinder Blätter sammeln lieben, kann ich mir gleich einige Anregungen bei dir holen :-).

    hab einen angenehmen Freitag!
    lg
    Verena

    Antworten
    • Martina sagte:

      Danke Verena, der Ginkgo Baum und seine Blätter sind so toll, schön, dass dir mein Beitrag gefallen hat.
      Lieben Gruß, Martina

      Antworten
  5. Anna sagte:

    Hallo Martina,
    hochinteressant. Da habe ich heute aber wieder einiges gelernt. Vielen Dank für diesen spannenden und informativen Artikel. Und dein Ginko Mandala sieht echt toll aus.

    Lieben Gruß
    Anna

    Antworten
    • Martina sagte:

      Liebe Elena, na das freut mich aber, dass ich dir möglicherweise einen Anstoß gegeben habe und du ein wenig dazulernen konntest. 😉
      Gruß, Martina

      Antworten
  6. Eileen Julius sagte:

    Am meisten berührte mich an deinem Beitrag eure ganz persönliche Geschichte, bei dem aus dem Topf noch ein weiterer Baum gewachsen ist. Faszinierend und wunderschön zugleich! Herzerwärmend!
    Es ist doch schön, wenn einem eine Pflanze so viel geben kann und mir war diese bisher nicht bekannt, also wieder etwas dazugelernt.

    Viele Grüße, Eileen von eileens-good-vibes.de

    Antworten
    • Martina sagte:

      Liebe Eileen,
      ja, das mit dem 2. kleinen Baby Ginkgo ist schon etwas besonderes, schön, dass es dich berührt hat.
      Herzlichen Gruß, Martina

      Antworten
  7. Lisa sagte:

    Hallo!
    Ein durchgehend schöner Artikel! Nicht nur, weil ich den Ginko ebenfalls sehr mag – nein, zeitgleich widmet sich ein ganzer Abschnitt auch noch meinem Lieblingsdichter Goethe! 🙂
    War sehr schön zu lesen!

    Liebe Grüße, Lisa

    Antworten
  8. Steffen | Oceans and Mountains sagte:

    Deine Kunststücke aus Ginko sehen echt toll aus. Danke für den Beitrag, nun hab ich wieder etwas über Ginko dazugelernt. Bis jetzt kannte ich es eigentlich nur von Nahrungsergänzungsmitteln. Aber die Blätter sehen wirklich einfach toll aus.
    Liebe Grüße, Steffen

    Antworten
    • Martina sagte:

      Hi Steffen, stimmt – Ginkgo wird auch viel in Getränken und der Naturheilkunde verwendet.
      Doch lese ich immer wieder, dass sie sich nicht schlüssig sind ob dies wirklich gesund ist.
      Mal schwören sie darauf, dann wieder genau das Gegenteil.
      Darum hab ich mal nichts darüber geschrieben,…
      Freut mich, dass dir mein Beitrag gefallen hat. Lieben Gruß – Martina

      Antworten
    • Martina sagte:

      Liebe Kathy, die Blätter trockne wunderbar ein.
      Die Farben werden etwas getrübter aber grundsätzlich verändert es sich nicht.
      Lieben Gruß, Martina

      Antworten

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