Jungpflanzen für den Balkon, richtig vorziehen & aussetzen

Die Sonnenstunden werden täglich länger… schon kribbelt es uns in den Fingern.

Wir träumen vom Frühling und können es kaum erwarten die ersten Kräuter- und Gemüsepflanzen aus zu pflanzen.

Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern und die ersten Jungpflanzen sind in Supermärkten und Discountern zu finden.

DOCH HALT!!!!

Hier unser Profi Tipp –

Hab unbedingt Geduld! Früh und günstig zu kaufen bedeutet hierbei teuer zu kaufen.

Auch wenn wir mehr als bereit für den Frühling sind und Gärtnern ja so riesige Freude bereitet.
Wir müssen trotzdem noch abwarten, uns ein paar Wochen gedulden.

Grundsätzlich verstehe ich die Vorfreude.
Das neue Jahr hat begonnen – die Weihnachtsdeko ist schon längst wieder verstaut – los geht´s der Frühling kann starten.

Geht mir genauso.

Die ersten Frühlingsblüher sind schnell in die Wohnung eingezogen – Narcisse, Tulpe und Co zieren Fensterbrett und Küchentisch. Herrlich.

Doch trotz Vorfreude es hilft nichts, der Winter ist noch immer da, die Außentemperaturen noch viel zu kalt…
Auch um den Frühlingsbeginn herum (20. März) ist es noch zu kalt für die so sensiblen Jungpflanzen.

Aber Schluss mit langer Rede – Hier die Tipps wie es funktioniert

und Du Dich im Sommer über Deine reichhaltige Gemüse und Kräuter Ernte freuen kannst.

Jungpflanzen aus Samen ziehen – so funktioniert es

Allererst solltest Du natürlich planen welche Gemüsesorten und Kräuterpflanzen Du gerne ziehen möchtest.

Hast Du denn auch genügend Platz um sie später auszusetzen? …Natürlich kannst Du Deine – zu vielen- kleinen Setzlinge auch verschenken.
Jungpflanzen sind richtig nette Mitbringsel für Hobbygärtner.

Je nach Sorte wachsen diese unterschiedlich schnell und müssen daher auch zu verschiedenen Zeiten ausgesät werden.
Erdbeeren beispielsweise kann man schon im Jänner aussäen…
Tomaten ab Anfang Februar und einige weitere erst im März, April oder sogar später.
Halte Dich an die vorgegebenen Aussaatzeiten. Diese findest Du auf den Saatgutsäckchen oder auch im Internet.

Welche Gefäße und Erde eignet sich am besten für die Keimlinge.

Du musst nicht unbedingt Anzuchttöpfe oder kleine Gewächshäuser kaufen, ein paar Eierkartons tun es auch.
Vergiss dabei nicht ein paar Löcher an die Unterseite zu machen, damit das überschüssige Gießwasser abfließen kann.
Als Substrat verwende eine nährstoffarme Erde. Es wird auch Anzuchterde angeboten.

Du findest Anzuchterde und weitere hochwertige (von uns selbst gemischte) Substrate beispielsweise in unserem Conceptstore und in unserem Onlineshop.

Achte unbedingt darauf, dass die Erde keinen künstlichen Dünger beinhaltet.
Dies ist wichtig, weil die Wurzeln der kleinen Keimlinge empfindlich sind und anfangs auch nicht zu viel verwöhnt werden sollten.
Die kleinen Pflänzchen bilden dann nämlich starke Wurzeln aus um eine gute Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Die Samen vorsichtig in die Erde streuen und verteilen.

Wichtig –

Es gibt Lichtkeimer – die nicht, oder nur wenig mit Erde bedeckt werden sollen.
Zum Beispiel Tomaten, Basilikum, Sellerie,…
und Dunkelkeimer – die unter etwas mehr Erde / oder im Dunkeln keimen

Beachte daher auch diese Hinweise auf dem Saatgutsäckchen.

Damit die Samen gut keimen können, sollte die Erde von Anfang an schön feucht sein. Besprühe diese also gleich nach dem Aussäen.
Danach wird deine -Anzuchtsstation- mit Folie abgedeckt.
Die darauffolgenden Tage solltest Du immer kontrollieren ob die Erde feucht ist und gegebenenfalls besprühen.

Der ideale Platz / Umgebung für Deine Saat

ist so wie in einem Gewächshaus.
Wohlig warm und hell, jedoch nicht zu lange in der direkten Mittagssonne.

Fensterbrett klingt vorerst mal gut, ABER oft ist es da zu heiß, wenn es direkt über der Heizung ist.
Oder aber auch zu kalt, wenn oft gelüftet wird. Auch der Boden vom Fensterbrett ist manchmal zu kalt.
Stelle Deine Schützlinge daher auf Holz, Styropor oder Filz.
Die ideale Temperatur sind 20 – 25 °

Meist kann man schon ein paar Tage später die ersten winzig, kleinen Keimblätter entdecken.
Bei manchen dauert es ein wenig länger – gib also die Hoffnung nicht gleich auf.

Sobald die kleinen Babypflänzchen ein paar cm groß sind, kann man sie ganz vorsichtig (Man nennt diesen Vorgang pikieren), einzeln in Töpfe mit frischer, Pflanzenerde pflanzen (diese sollte nun Dünger beinhalten).
Als Größen-Richtwert gilt, dass sie ein bis 2 Blätter mehr haben sollten als die Keimblätter. (Keimblätter sind die ersten Blätter die, die Pflanze zeigt, diese haben meist eine andere Form als die weiteren Blätter.)
Bzw. dann, wenn die Pflanzen sich gegenseitig berühren.
Warte nicht zu lange damit. Die kleinen Pflänzchen könnten sich sonst gegenseitig verwachsen und dabei schaden nehmen.

Pass dabei auf, dass Du nicht die jungen Wurzeln verletzt.

In unseren Conceptstores und Onlineshop gibt es wunderbare, torffreie BIO Universalerde für Blumen- und Gemüsepflanzen.

Jungpflanzen ab wann auspflanzen

Bis aus einem Keimling eine kräftige Jungpflanze gewachsen ist, dauert es je nach Pflanze zwischen 4 und 8 Wochen.
Man neigt dann dazu sie oft viel zu früh auszupflanzen.
Das führt zu Misserfolg und Enttäuschung, denn die Jungpflanzen sind extrem kälteempfindlich.

Wie schon am Anfang erwähnt, haben viele Discounter, Supermärkte und auch so manches Gartencenter einige Jungpflanzen viel zu früh (oft schon im März) in ihrem Sortiment.

Ähnlich wie Schoko Osterhase und Schoko Nikolo – einfach VIEL zu zeitig!

Wenn Du kein beheiztes Gewächshaus oder einen Wintergarten besitzt, solltest Du es unbedingt vermeiden diese zu kaufen.
Ebenso musst Du dich auch bis mindestens Anfang Mai gedulden um Deine selbst gezogenen Jungpflanzen ins Freie zu bringen.
Eigentlich wäre es sogar besser erst Mitte Mai damit zu starten, da die Eismänner noch kalte Tage bringen können.

Wichtig wäre, dass die Nachttemperatur für längere Zeit nicht mehr unter 10 Grad fällt.

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salatpflanzen_hochbeet

Beim Auspflanzen sollte man nicht vergessen, dass die Jungpflanze genügend Platz benötigt um sich ordentlich entfalten zu können.
Setze sie daher nicht zu dicht zusammen.

Bedenke, dass Deine Jungpflanzen keine heiße, direkte Mittagssonne kennen und sich erst langsam daran gewöhnen möchten.
So beschatte Dein Hochbeet am besten die ersten Tage oder stelle deine bepflanzten Kisten nicht gleich in die heiße Mittagssonne.

Vor allem die ersten Tage (bis die Jungpflanzen sich gut eingewurzelt haben) sollte man gut und regelmäßig gießen.

Solltest Du noch Fragen haben – melde Dich einfach.
Oder besuche uns in unserem Stielreich Conceptstore.
Wir beraten Dich gerne genauer darüber. Außerdem findest Du immer eine Auswahl an besonderen, kräftigen Sommerblühern, sowie Gemüse- und Kräuterpflanzen für Deine grüne Oase.

Nicht zu vergessen die beliebten Minigärten Anzuchtsset der Stadtgärtner.

stadtgaertner_minigarten_erdbeerpflanze

Geschafft?!
Dann bleibt also nur noch etwas abzuwarten um sich an der reichhaltigen Ernte zu erfreuen.

Das eigene Gemüse schmeckt einfach am besten!!! 

radieschen_frischgeerntet

Viel Erfolg – Martina

4 Kommentare
  1. Sabrina sagte:

    Deine Leidenschaft für Pflanzen und dein Fachwissen sind wirklich bewundernswert. Ich habe schon einige großartige Tipps und Inspirationen aus deinen Beiträgen gezogen. Es ist toll zu sehen, wie du deine Erfahrungen teilst und anderen dabei hilfst, ihre grünen Oasen zu gestalten.

    Antworten
    • Martina sagte:

      Vielen Dank, liebe Sabrina – ja Pflanzen sind meine / unsere Leidenschaft unser Herzblut. Freut mich, wenn wir Dich inspirieren konnten. Liebe Grüße, Martina

      Antworten

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